Unser Bündnis „Mehr Zukunft in der Schule“ setzt sich für eine Stärkung der Rollenklarheit aller Partnerinnen und Partner im Bildungswesen ein. Die selbstverantwortete Schule ist der Ort, an dem die Umsetzung des Bildungsauftrags konkret stattfindet. Die Schulen brauchen Entscheidungsspielraum für ihre Schwerpunktsetzungen und die Erarbeitung pädagogischer Konzepte, da die pädagogischen und organisatorischen Herausforderungen in den Regionen Hamburgs sehr unterschiedlich sind. Die zuständige Behörde soll dafür verbindliche Bildungsziele definieren und überprüfen, die erforderlichen Rahmenbedingungen schaffen sowie den Schulen professionelle Unterstützung bieten.
Statt den lokal an Schulen identifizierten Herausforderungen gemeinsam mit den Betroffenen zu begegnen und Lösungsansätze für diese Probleme zu entwickeln, greift die Behörde gegenwärtig oft mit kleinteiligen und pauschalen Vorgaben in die an den Schulen erarbeiteten und für sie passgenauen Konzepte ein. Das konterkariert die in den Schulen geleistete Arbeit, überlastet die Lehrkräfte und frustriert die direkt am Bildungsprozess beteiligten Eltern, Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler. Dieses Vorgehen führt auch nicht zu einer Qualitätsverbesserung im Hamburger Bildungssystem. Zukunftsfähige Lösungen für die Herausforderungen einer heterogenen Hamburger Schullandschaft können nur gemeinsam mit den Betroffenen entwickelt werden.
Die Behörde muss den Schulen deshalb mehr Vertrauen entgegen bringen und ihnen entsprechend mehr Verantwortung in der Umsetzung der pädagogischen Ziele übertragen.
Wir fordern die Politik deshalb auf, „kurzatmige“ Vorgaben oder pauschale Vorschriften für alle Schulen zu vermeiden. Vielmehr brauchen Schulen eine Steuerung, die Entwicklungsanreize schafft und sie durch behördliches Handeln unterstützt.