Mehr Zeit

Die dynamischen gesellschaftlichen Veränderungsprozesse erfordern eine umfassende Anpassung schulischer Bildungsprozesse und neue Handlungsstrategien für ihre Weiterentwicklung: Die Vielfalt und Individualität von Schülerinnen und Schülern erfordern eine Intensivierung der individuellen Begleitung durch Pädagoginnen und Pädagogen über den Unterricht hinaus und in der Erziehungspartnerschaft mit den Eltern. Die radikale dynamische Veränderung der Lebens- und Arbeitswelt (z.B. im Rahmen der Digitalisierung und Globalisierung) erfordert eine erhebliche Stärkung der Schul- und Unterrichtsentwicklung, um die hochwertige Qualität der Bildungsprozesse sicherzustellen.

In dieser Komplexität der gesellschaftlichen Veränderungsprozesse brauchen wir eine wesentlich engere Zusammenarbeit zwischen Schule, Eltern, Expertinnen und Experten in der Schule und im schulischen Umfeld. Lehrkräfte, pädagogisches Personal und Schulleitungen müssen vor Ort auf diese Herausforderungen reagieren können. Es bedarf deshalb einer deutlichen Erhöhung des Zeitkontingents von Pädagoginnen und Pädagogen sowie Schulleitungen für  Kommunikation und Kooperation. Zudem bedarf es einer konsequenten Entlastung dieses Personenkreises von administrativen Aufgaben, die durch geeignete Fachkräfte besser und effizienter bewältigt werden können.

Die seit 15 Jahren unveränderte Aufteilung der Lehrerarbeitszeit in Hamburg sowie die neue Dienstanweisung für Pädagogische Fachkräfte berücksichtigen diese veränderten Anforderungen an Lehrkräfte, Pädagoginnen und Pädagogen sowie Schulleitungen nicht. Wir fordern deshalb eine Weiterentwicklung der vorliegenden Arbeitszeitmodelle der in den Schulen Beschäftigten, um die Schulen zukunftsfähig zu gestalten.

Wir fordern die Politik deshalb auf, die vorhandene Arbeitszeit der PädagogInnen so zu verändern, dass sich der Anteil der Kommunikations- und Kooperationszeit im Verhältnis zu den Zeiten im Unterricht und für Verwaltungstätigkeiten deutlich erhöht.